Deutschlands politisches Problem ist die Zerstritten- und Gespaltenheit des konservativen Lagers – die in keinem anderen Staat so ausgeprägt ist wie in der BRD.
Solidarität unter Konservativen? Aktuell (Febr./März 2021) will das französische Innenministerium die jungen „Identitären“ verbieten. Als Reaktion darauf stellt sich „das gesamte patriotische Lager – von Intellektuellen bis zu Politikern – hinter die Identitären“, wie Martin Sellner berichtet.
In Deutschland wäre das bislang undenkbar. Innere Grabenkämpfe – vor allem zwischen „Nationalkonservativen“ und „Liberal-konservativen“ – verhindern, dass man an einem Strang zieht.
All die gallischen Dörfer und Inseln sollten eine taktische Allianz miteinander bilden. Dazu müßten sie sich auf „Wesentliches“ fokussieren. Nicht einfach, aber auch nicht unmöglich.
Aber worauf? Aktuell schreit der verfassungswidrige Corona-Dauerlockdown danach, zum übergreifenden Sujet zu werden. Das Establishment wird ihn nicht ewig aufrechterhalten können. Er wird in eine fragwürdige Impf- und Test-Zweiklassengesellschaft übergehen. Auch hier wäre die Erarbeitung einer gemeinsamen Position wünschenswert.
Essentiell erscheinen auch die Felder Asyl-, Europa- und Klima/Energie-Politik, weil deren ökonomische und kulturelle Auswirkungen anderes überstrahlen. Auch die „Russland-Frage“ harrt substantiellerer Diskussion als bisher zu beobachten.
Unverständlich ist z.B., warum man sich in asyl- und europapolitischen Fragen nicht auf die vernünftigen Positionen Sarrazins (Ex-SPD) oder Peter Gauweilers (CSU) einigen kann:
– Grenzsicherung (Sarrazin im Interview, Febr. 2021 https://www.youtube.com/watch?v=anLot1MW-q0)
– Europa kooperierender, aber souveräner Vaterländer mit eigenen (mindestens: Parallel-) Währungen.
Wo bleibt der gemeinsame Aufbruch gegen die globalistische Ideologie der Deutschland-„Abschaffer“? Gegen ihren beiden Sargnägel Europäische Union (Corona-Bonds) und interkontinentale Massenmigration? Zumal die „Transformation Deutschlands in ein postnationales multiethnisches Siedlungsgebiet“ selbst in Coronazeiten planmäßig fortgeführt wird
(s. hier: Integrationsgipfel: Auf dem Weg in die multiethnische »Einwanderungsgesellschaft« – Kopp Report (kopp-report.de)
und hier: https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/alexander-wallasch-heute/neue-massenmigration-aus-maghrebstaaten/)
Solange die Konsolidierung der Konservativen und „Querdenker“ – unter Einschluß Nationalkonservativer und (echter) Christen – nicht erfolgt, bleiben sie chancenlos gegen den linksliberalen bis linksradikalen Mainstream. Unter den Trümmern dessen Cancel-Culture-Bewegung wird sowohl der Dreiklang des christlichen Abendlandes („Gott, Familie, Vaterland“) begraben, als auch die Werte der Aufklärung („Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“) ad absurdum geführt.
Das wollen wir nicht und deshalb versuchen wir, uns mit diesem Projekt dagegen zu stemmen.
Die Gespaltenheit oppositioneller Kräfte gilt es zu überwinden.
Möglich ist das nur in einem parteipolitisch unabhängigen Projekt, das allen Weltanschauungen offensteht, also auch Patrioten, Konservativen und Christen.
Es geht nicht um Agitation, sondern um Moderation.
Bisherige Talk- und Diskussionsformate sind entweder staatlich (öffentlich-rechtlich) und/oder von Medienkonzernen gelenkt und manipuliert, oder parteipolitisch festgelegt.
Es geht um allgemeinverständlichen, zukunftsbezogenen und fairen Austausch sachlicher Argumente, über die Grenzen der verschiedenen Weltanschauungen hinweg. Das ermöglicht gegenseitigen Erkenntnisgewinn und eröffnet die Chance, das Interesse breiterer Bevölkerungsschichten zu wecken als bisher.
Worauf beruht die Gespaltenheit?
- Zum Teil ist sie künstlich aufgebauscht (Motto: Das Krokodil soll den Nachbarn fressen, wenn es nur mich in Ruhe läßt).
- Zum Teil beruht sie auf gegenseitigen Mißverständnissen, die im (moderierten) Diskurs auszuräumen wären.
- Zum Teil ist sie aber auch Resultat echten Dissenses, etwa in sozio-ökonomischen oder moralphilosophischen Fragen.
Man wird sich nicht in allem einigen können. Das ist auch nicht erforderlich. Aber ein respektvollerer Diskurs (Motto: „Nicht übereinander, sondern miteinander“) könnte zu einem stärkeren Gefühl von Verbundenheit – über Differenzen hinweg – führen. Und damit neue Möglichkeiten eröffnen, in den politischen Raum hineinzuwirken.
Darauf kommt es an. Gerade für Zeiten nach der Corona-Krise, die möglicherweise nie wieder „normale“ Zeiten werden.
Organisationsstufen wären wie folgt:
- Stufe (kurzfristig): Aufbau eines projektbezogenen Kreises/Email-Verteilers (10 bis 30 Leute)
- Stufe (in einigen Wochen): Erste interne Video-Konferenzen (moderiert). Diese sollten gut vorbereitet sein. Mindestens sollte man sich bereits auf Themen und Fragestellungen geeinigt haben.
- Stufe (mittelfristig): Öffentliche Interviews (z.B. YouTube-Kanal) mit Vertretern diverser Lager und (moderierte) Dialoge/Diskussionen zwischen ihnen.
- Stufe/langfristiges Ziel: Deutschlandweite Etablierung eines unabhängigen Talk-Formats (Arbeitstitel: „Bürger-Talkshow“) im öffentlichen Raum (Hybrid zwischen Live-Präsenz und Internet-Anbindung für Zuschauerfragen).
Schon einen funktionierenden Email-Verteiler aufzubauen (1. Stufe), ist nicht einfach, da man sich anfangs gegenseitig unbekannt ist. Im Grunde genommen müßte jeder mit jedem Beteiligten erst einmal telefonieren, um Vertrauen aufzubauen und zu schauen, ob die ´Chemie stimmt´.
Ich frage in die Runde: Wer hat Interesse, an diesem Projekt mitzuwirken (sei es Mitdenken, sei es organisatorisch-technische Mitwirkung, Networking im Hintergrund etc.)?
Was ist das Besondere?
Innerhalb der AfD findet der Diskurs natürlich teilweise statt, aber unmoderiert und überlagert durch Machtkämpfe, die am Sieg des besten Arguments – Kern jeder „Demokratie“ seit ihren Anfängen in der griechischen Antike – nicht immer interessiert sind. Das gilt selbst für die AfD-nahe Stiftung, wie sich zeigte. Was not tut, ist keine weitere (Klein-)Partei oder Bewegung, sondern ein partei-, staats- und konzernunabhängiger Kreis, Verein oder ´Thinktank´ mit dem Ziel der Etablierung einer unabhängig moderierten „Bürger-Talkshow“ im öffentlichen Raum.
„Die Diskussion unter Leuten, die weitgehend einer Ansicht sind, kann kaum fruchtbar sein, auch wenn sie amüsant erscheinen mag. Hingegen kann die Diskussion zwischen zwei weit entfernten Denksystemen äußerst fruchtbar sein, selbst wenn sie manchmal extrem anstrengend und vielleicht nicht so vergnüglich ist (obwohl wir lernen sollten, uns daran zu erfreuen).“
(Sir Karl Popper, Wissenschaftsphilosoph, The Myth of framework, zit. nach: Werner Gitt, Information, Der Schlüssel zum Leben, 6. Aufl. 2018, S. 32)
Raus aus den Filterblasen! Fachpublikationen -– selbst populärwissenschaftliche Bücher – werden meist nur von denen gelesen, bei denen sie offene Türen einrennen. Und selbst dort, wo sie zum Nachdenken anregen, durchbrechen sie meist nicht die Schweigespiralen der „4-Augen-Gesellschaft“. Das funktioniert nur in einem den Grundsätzen der Fairness verpflichteten Debattenraum.
Die neuen technischen Möglichkeiten der „Videokonferenzen“ bieten sich ja an, um in dieser Form zu beginnen.
Entscheidender Unterschied zu bisherigen Formaten: Es werden bewußt (auch) Andersdenkende zum Diskurs eingeladen. Gerade in der Corona-Debatte zeigte sich, wie wichtig der alte Rechtsgrundsatz ´audiatur et altera pars´ (´Höre auch den anderen Teil´) ist. Nur so kann man neue Zielgruppen erreichen.
„Andersdenkende“ werden u. U. versuchen, sich der Debatte zu entziehen. Dies dürfte aber mit zunehmender Bekanntheit des neuen Formats schwieriger werden. Die Gesetze des „Marktes“ müssten auf kurz oder lang FÜR ein unzensiertes Format des verbreiterten Diskurses arbeiten.
Im Übrigen: Wer „Dialog“ selbst mit dem demokratiefernen politischen Islam sucht, kann sich kaum dauerhaft dem Dialog mit dem politischen Gegner versperren.
Heino Bosselmann schreibt über – meist linksliberale – Lehrer:
„Da sie hauptsächlich mit Schülern befaßt bleiben, sind sie naturgemäß von vornherein die Überlegenen und Dominierenden. Man reift jedoch nur in der Auseinandersetzung mit gleichfalls qualifizierten Erwachsenen. Davon finden sich in den Kollegien nicht allzu viele.“
Ein schönes Argument für offenere Debatten und intellektuellen Schlagabtausch! Es geht also auch um Reifung – menschlich und politisch. Für alle Beteiligten.
Es grüßt Sie herzlich
Alexander Heumann
(s. schon 2014: Deutschlands erste Bürger-Talkshow: Eine Initiative – Politik – Deutschland – Europa (heumanns-brille.de)
Ich bin dabei! Allerdings kann ich an etwaigen Treffen nicht teilnehmen, da ich mich wieder stärker der Mathematik widmen möchte.
Kommentar:
Ein kluger Aufruf, der versucht, die „Deutschlanderhalter“ gegen die „Deutschlandabschaffer“ zu einigen. Hier ruft er vor allem (fast ausnahmslos) die „Konservativen“.
Und in der Tat, es nennen sich heute in Deutchland so viele Strömungen und Personen „konservativ“, wie sich auf der anderen Seite Strömungen und Personen „links“ nennen.
Was beide Seiten nicht vorweisen (wollen), ist eine „erst einmal historische Untersuchung ihrer Selbstetikettierung“.
Obwohl diese durchaus in den Sechziger Jahren noch vorhanden war.
Woran liegt das:
Die inhaltlichen Bezügen wurden seit 1968 in den “westlichen Demokratien“ systematisch in den Köpfen gedreht.
(Diese Drehung gab es allerdings nicht in den osteuropäischen Diktaturen, die nach der heutigen Neuausrichtung der Begriffe allesamt „rechtsradikale Fremdenfeindlichkeit monokulturelle, rassistische – Gesellschaften“ gewesen sein müßten, was allerdings nahezu niemand von den heutigen „linken“ Päpsten, Bischöfen, Pfarrern und sonstigen Predigern zu sagen wagt.
Diese Verdrehung der Inhalte in den Gehirnen der Deutschen (und des Westeuropäer) ist ein Gewaltprogramm der Globalistenlobby aus US Amerika.
Schon das traut sich kaum noch ein „Konservativer“ mehr zu sagen. Seit 1945 klammern sie sich Leiber als Schutzsuchende an die Stiefel des einstigen Siegers und neuen „Großen Bruders“.
Es wurde zu bestimmten Zwecken entwickelt, die historisch erklärt werden müssen, was in der BRD verboten ist.
Genauso wie die gesamten Links- Rechts – Etikettierung in den meisten westlichen Ländern ein programmatischer Schwindel – mit nachfolgenden unzähligen Selbsttäuschungen ist.
Die heutigen „Linken“ sind in der Mehrheit nicht mehr „links“ im klassischen Sinne, sondern nützliche Idioten und Schlittenhunde globale Konzerne (die si vor 60 und mehr Jahren bekämpften).
Die Konservativen leiden unter demselben semantischen Muskelschwund. Sie verstehen sich nicht als „Rechte“ im Sinne der Sitzeverteilung im alten französischen Parlament.
Sondern als „Konservative“, die also irgendwelche „tradierten Werte“ erhalten wollen, die in der Regale auch noch im „nationalen Rahmen“ lokalisiert werden sollen.
Das heißt für französische Konservative im französischen rahmen, für deustchen Konservative im deustchen Rahmen… für polnische Konservative im polnischen Rahmen. und so weiter..
Damit stecken sie allerding in einer selbstgeschaffenen semantischen Sackgasse fest, denn sie müssen ja Auskunft geben, für welchen Rahmen sie sich denn nun entschieden haben. Und da fangen sie an zu eiern.
Denn viele von ihnen stehen den Intentionen der großen deutschen /europäischen / globalen – Konzerne ja garnichts so fern. Wenn es doch nur die deustchen und europäischen Konzerne der Fünfziger jahre währen! Die vielen von ihnen großartige Posten in Führungsfunktionen und Aufsichtsräten zuschanzten, außerdem waren ja gar nicht so wenige selbst Aktionäre.
Sie nehmen zwar zur Kenntnis, daß sich die Wirtschaft zunehmend globalisierte, und daß sie nicht mehr konkurrenzfähig waren, wenn sie nicht ihre Produktionsstätten ebenfalls exportieren würden , und damit das ganze Karussell in betrieb hielten, daß heute die Linken zu Schlittenhunden gemacht hatte, die nun immer schneller ziehen, Millionen Billigarbeiter nach Deutschland und Europa „als Flüchtlinge und Migranten“ getarnt einschleusten, und diesen Hiwi Job mit humanitären Phrasen zukleisterten.
Dass die Konservativen in Wirklichkeit mehrheitlich nicht mehr so recht wissen, was sie wirklich wollen, und einander deshalb erbittert befehden, und sich auch noch von den Linken Schlittenhunden als Rechtsradikale verhöhnen und diffamieren lassen müssen, sollte es eigentlich längst an der Zeit einer Grundsatzdebatte sein – und im Ergebnis sollte eine Entthronung ihrer „konservativen“ Religionspäpste, Bischöfe, Pfarrer und Missionare“ stattfinden.
Der hochberühmte Politologie Professor hat sich als Schwätzer enttarnt, genauso wie seine hochgeehrten Professorenkollegien aus den Politiklehrstühlen der ehemaligen DDR.
1. Die Auflösung der Völker und Nationalstaaten und ihrer Kulturen ist kein linkes Monopol, sondern ein Monopol der vor allem angelsächsischen Hochfinanz, der globalen Konzerne, und ihrer Medien – Hiwis. Die heute noch existierenden Kommunistischen Länder (wie auch der ehemaligen Gesellschaften Osteuropas) beweisen es. Denn dort gelten bis heute viele der von den „Konservativen“ eingeforderten „Werte“.
2. Der Begriff des „Konservatismus“ ist obsolet geworden. Er hält einer historischen Prüfung nicht mehr stand, und in gilt in diesem Bezug höchsten noch für kleine Minderheiten (wie die orthodoxen Juden in Israel).
3.
Auch der Begriff nationalkonservativ gibt nicht mehr viel her, und trifft eher für die Kaiserlichen aus der Zeit Bismarcks zu.
Übrig bleibt der einzig positiv besetzte Begriff des Patriotismus.
Das ist kein schlechter Begriff.
Er eint die Anhänger und Mitstreiter der Befreiungskriege gegen Napoleon, umfaßt die Aufständischen in Baden von 1848, bis zu August Bebel, Friedrich Ebert, Kurt Schuhmacher ( Konrad Adenauer ist der Kanzler der Alliierten), findet sich wieder in der westdeutschen und ostdeutschen Demokratiebewegung, ist ein Motiv für die Publikationen Sarrazins, und wird sich sicher in den Gehirnen vieler Christdemokraten wie Schneeglöckchen vor dem eisigem Merkelsturm verborgen halten.
In der SPD wurde nun abgeschafft.
In der Grünen Partei ebenfalls.
In der FDP hängt er von den Posten ab, mit denen sich FDPler dieser Geierpartei etwas verschaffen können
In der Linkspartei ist er virulent um Sarah Wagenknecht.
Exzessiv, wenn auch in der Regel unreflektiert – kommt er von vor in der CDU-FDP – Abspaltungstruppe, als neue Partei AfD.
Dort liegt er seitdem wie die Erntejungfer bei den Inkas auf dem Opferaltar, und die AfD – Hohen – Priester streiten seitdem darum, wer ihr endlich das Herz herausreißen darf.
M.E. gibt es keinen „Patriotismus“ ohne Nationalkonservativismus. Wer Nation und Vaterland nicht erhalten will oder sich mit ihrer „Abschaffung“ (Sarrazin) abgefunden hat, ist kein Patriot. Insofern ist Nationalkonservatismus der präzisere und aussagekräftigere Begriff. Außerdem gilt „Patriotismus“ als mindestens ebenso „verbrannt“ wie Nationalkonservatismus. „Das ganze Volk ist unter den Zwang eines reinen Ökonomismus geraten, der sich jeglichen nationalen, patriotischen, ethnischen oder kulturellem Bewußtsein entledigt hat.“ (Renaud Camus zu seinem Heimatland Frankreich, das für Deutschland eine Vorschau für die Zukunft bietet. Eine ähnliche Vorschau bietet Schweden.)